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Festivalrückblick 2019 - Thementag „Für eine Welt frei von Prostitution“, 22.11.



Empfang im „Öhrn“ des Tübinger Rathauses durch Oberbürgermeister Boris Palmer.


Unsere Gäste bekommen eine Führung durchs Rathaus, wo sie die gerade für sie so bedeutsamen uralten Zeichnungen an der Wand zum Thema Gerechtigkeit bestaunen können.


FrauenWelten-Gäste die an der Gesprächsrunde „Sexkauf stoppen – Jetzt!“ teilnehmen: Helmut Sporer, Sandra Norak, Inge Bell und Simon Häggström, unter dem Bild der Justitia!


TDF- Geschäftsführerin Christa Stolle, die zukünftige Festivalleiterin in Berlin Sabrina Kürzinger, Festivalleiterin Irene Jung, OB Boris Palmer


Sandra Norak, Helmut Sporer, Inge Bell, Boris Palmer, Irene Jung, Simon Häggström und Christa Stolle (v. l.).


Die Führung geht weiter bis in den Dachstuhl des Rathauses, zur über 500 Jahre alten astronomischen Uhr, einzigartig auf der Welt.


Der schwedische Kommissar Simon Häggström informiert in kleiner Runde über das „Nordische Modell“ mit dem Sexkaufverbot. Dieses entkriminalisiert Frauen in der Prostitution, schützt sie eher, es werden ihnen Ausstiegshilfen angeboten. Die „Freier“ jedoch werden in diesem Modell kriminalisiert und so dem Prostitutionsmarkt mit seinen gewalttätigen Auswüchsen der Nährboden entzogen: das Geld. Wichtig ist für Häggström: diese Maßnahmen werden von Bildungsmaßnahmen in der Bevölkerung flankiert, die einen Gesinnungswandel in Schweden produziert haben: vor 20 Jahren waren 70% der Bevölkerung gegen das Sexkaufverbot, jetzt sind 70% dafür!


Kriminaloberrat Helmut Sporer erläutert den „Augsburger Weg“, der Menschenwürde und Selbstbestimmung zur Grundlage für den Umgang mit Prostitution einfordert.


Journalistin und TERRE DES FEMMES Vorstandsfrau Inge Bell hört aufmerksam zu und erzählt dann über die Aktivitäten, Herausforderungen und Erfolge der Netzwerke für die Abschaffung von Prostitution


Sandra Norak erklärt, was die psychischen Konsequenzen der Gewalterfahrungen in Bordellen und auf dem Straßenstrich sind, die vielfachen Traumata, welche die Frauen auch nach ihrem Ausstieg noch Jahre lang belasten. Und wie die aktuelle Gesetzgebung einen Push-Faktor für Menschenhandel in Deutschland darstellt. Auch sie fordert das Sexkaufverbot in Deutschland.


Unsere Gäste gemeinsam vor dem Tübinger Rathaus


Zurück im Kino finden Kommissar Simon Häggström und Kommissar Helmut Sporer Zeit für einen kleinen Austausch, bevor es in die Gesprächsrunde „Sexkauf stoppen – Jetzt“ geht. Sie kennen sich seit Jahren aus ihrer gemeinsamen Arbeit als Experten für das Europaparlament.


Gesprächsrunde „Sexkauf Stoppen – Jetzt!“

Audiomitschnitt Lokalradio Wüste Welle


Zur Gesprächsrunde finden sich ein: Sandra Norak, Laura Beck (Dolmetscherin), Simon Häggström, Irene Jung (Moderatorin), Helmut Sporer und Inge Bell


Den Beginn macht Sandra Norak, Überlebende der „Loverboy“ – Methode. Sie spricht über die tägliche Gewalt die sie als Prostituierte erfahren musste.


Der schwedische Kommissar Simon Häggström berichtet von den Erfolgen des Sexkaufverbotes mit Ausstiegshilfsprogrammen für Frauen in der Prostitution in Schweden und dem Umdenken in der Gesellschaft, die es mit sich brachte.


Andererseits berichtet Kriminaloberrat Helmut Sporer davon, wie die liberalen deutschen Gesetze die Polizei vor neue Probleme stellte. Unter dem Begriff „Augsburger Weg“ hat er seine Konzeption unter dem Begriff “Prostitution - Menschenwürde und Selbstbestimmung als zentrale Kriterien einer notwendigen Neuregelung“ zusammengefasst. 


Die stellvertretende Vorstandsvorsitzende von TERRE DES FEMMES, Inge Bell hat als Auslandsreporterin während ihrer monatelangen Dreh- und Recherchereisen in Osteuropa, im Zusammenhang mit Prostitution, viel Leid gesehen. Ihr Fokus: investigative und zum Teil hoch kontroverse Politik-Reportagen über organisierte Kriminalität, Menschenhandel oder die Behandlung behinderter Menschen.

In der Lobby ist an diesem Tag die Ausstellung zu „Prostitution – Mythen und Realitäten“ zu sehen. (Fotos anklicken zum Vergrößern)

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