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Themenschwerpunkte

Das Programm der FrauenWelten 2018 beleuchtet unter anderem die Themen „Weibliche Genitalverstümmelung“, „Körperliche Selbstbestimmung“ und „Rechte von Mädchen weltweit“ aus vielfältigen Perspektiven.


Kampf gegen Weibliche Genitalverstümmelung (FGM)

Weltweit sind mehrere hundert Millionen Frauen von FGM betroffen. Die gesundheitlichen und psychischen Folgen sind gravierend. „The Cut: Exploring FGM“ geht der Frage nach, warum die Praxis nach wie vor weit verbreitet ist. „Cut: Exposing FGM Worldwide“ widerlegt die gängige Vorstellung, dass es sich bei FGM um eine rein afrikanische oder muslimische Tradition handele. Die umfassende Recherche spürt das Phänomen in 15 Ländern auf sechs Kontinenten auf – darunter Russland, Australien und die USA. Unter den verschiedenen Künstlerinnen, die sich in “Little Stones” für die Rechte von Frauen stark machen, ist auch die senegalesische Rapperin Sister Fa. Wagemutig plädiert sie gegen FGM. Begleitend zum Filmprogramm zeigt das Filmfest die Foto-Ausstellung „Building Bridges to End FGM“. Zur Ausstellungs-Eröffnung diskutieren internationale ExpertInnen und AktivistInnen über die Wege, wie der grausamen Praxis ein Ende gesetzt werden kann.

Von §219a bis zu #AbortoLegalYa 

Der Kampf um das Selbstbestimmungsrecht der Frauen und das Recht auf Abtreibung ist weltweit wieder hochaktuell. In den USA, so zeigt „Birthright: A War Story“, haben radikale religiöse Gruppierungen das Gesundheitssystem so weit unterhöhlt, dass eine Schwangerschaft für Frauen lebensbedrohlich sein kann – hier ist die Müttersterblichkeitsrate von allen Industrienationen die höchste. In „Invisible“ muss eine argentinische Jugendliche erleben, was eine ungewollte Schwangerschaft bedeutet, wenn Abtreibung keine legale Option darstellt, die illegalen Möglichkeiten hingegen vielfältig sind. Wie der Körper der Frau zum Spielball politischer Interessen wird, zeichnet „Bloß keine Tochter!“ eindrücklich nach. Aus Angst vor einer Bevölkerungsexplosion in Asien knüpfte der Westen seine Entwicklungsgelder ab den 1960er-Jahren an ein Geburtenkontrollprogramm, das Zwangssterilisationen und Schwangerschaftsabbrüche umfasste. In der Folge fehlen in Asien heute bis zu 200 Millionen Frauen. Abgerundet wird der Themenfokus mit einer Gesprächsrunde, in der der Bogen von der Auseinandersetzung um §219a in Deutschland in den vergangenen Monaten hin zu den Entwicklungen weltweit geschlagen werden soll.

Rechte von Mädchen weltweit

Ein selbstbestimmtes, gleichberechtigtes Leben für Mädchen auf der ganzen Welt ist immer noch ein fernes Ziel. Zum Internationalen Tag NEIN zu Gewalt an Frauen startet TERRE DE FEMMES eine Mädchenkampagne, die den Schutz von Mädchen in den Fokus rückt. Aufmerksamkeit gebührt Geschichten wie der der 15-jährigen Nisha, die in Norwegen als Tochter pakistanischer Eltern zwischen den Kulturen aufwächst. Als sie mit einem Jungen erwischt wird, wird sie von ihrem Vater nach Pakistan entführt („Was werden die Leute sagen“). Die junge Astrid Lindgren entscheidet sich im Biopic „Unga Astrid“ für ein uneheliches Kind und wagt damit den Bruch mit ihrer Familie. Die wahrhaftigste Leinwandheldin zeigt „Supa Modo“: Ihrer unheilbaren Erkrankung begegnet die neunjährige Jo aus Kenia mit ungebrochener Lebensfreude.

Akteurinnen für soziale Gerechtigkeit

Im Zentrum des Filmfests stehen jedes Jahr Frauen, die für soziale Gerechtigkeit einstehen und sich gegen patriarchale Strukturen behaupten. Mit Roya Sadat begrüßen wir die erste Frau, die nach dem Ende der Taliban-Herrschaft erfolgreich als Filmemacherin in Afghanistan tätig war, als Gast in Tübingen. In ihrem Film „A Letter to the President“ kämpft eine Polizeichefin für die Durchsetzung geltender Gesetze zum Schutz eines Mädchens und gerät damit ins Kreuzfeuer alteingesessener Clans. „The Song of Scorpions“ erzählt von einer Heilerin in der indischen Wüste, die sich mithilfe ihrer mythischen Gesangskunst gegen männliche Vereinnahmung zur Wehr setzt. Ihren Status als Pop-Ikone nutzt die aus Sri Lanka stammende M.I.A., um auf Menschenrechtsverletzungen an der tamilischen Minderheit aufmerksam zu machen, und stößt damit auf harsche Kritik („Matangi / Maya / M.I.A.“).

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